Ein aussagefähiges Gutachten setzt eine umfassende Recherche der Ausgangsdaten voraus. Nicht alle relevanten Informationen kann der Sachverständige eigenständig ermitteln.
Er ist vielmehr auf die Unterstützung des Auftraggebers angewiesen. Die benötigten Auskünfte und Unterlagen des Auftraggebers können z.B. sein:
- In jedem Fall Vollmacht zur Akteneinsicht, Ortstermin ermöglichen
- Bei Baumängeln / -schäden z.B. Baubeschreibung, Bauzeichnungen, Vorgutachten, Bauverträge, Problembeschreibung, Schriftverkehr zur Angelegenheit
- Bei Wertermittlungen zusätzlich Grundbuchauszüge, Auskunft zu Baulasten, Auskunft zu Altlasten, Schlussabnahmeschein, Anliegerkostenbescheide, Bautechnische Berechnungen, Teilungserklärung, Flurkarte / Lageplan, Erbbaurechtsverträge, Mietverträge, Mietflächenaufstellung, Auskunft zu Leibrenten / Nießbrauch
- Die Informationen müssen ausgewertet und überprüft werden.
Das ist verbunden mit Anfragen und Besuchen bei Behörden, Aktenstudium in Bau- und Grundbuchakten, Ortsterminen usw.
Wenn ein Wertgutachten seriös erstellt wird, ist dafür ein Zeitrahmen von mehreren Wochen notwendig.
Die sogenannten Schnellgutachten, die von einigen Kollegen / Kolleginnen innerhalb von 1-2 Tagen erstellt werden, mögen zwar verlockend erscheinen, sie bergen jedoch das Risiko, dass nicht alle wesentlichen Informationen sorgfältig recherchiert sind. Und vielleicht wären gerade die nicht recherchierten Informationen besonders ausschlaggebend für den Wert gewesen.